Sonntag, 28. September 2014

Auf einfachen Wunsch

Das Schweinebratenrezept gibt es hier, und es stimmt, man kann ihn nicht vermurksen. Ich habe eine Weile hin- und hergegoogelt, denn bei Tierteilen ist die einfachste Übersetzung für Kochbücher nicht immer die richtige: wenn ich hier Schweinelende verlange, bekomme ich meistens einfach nur Filet. Das Gegoogel hat ergeben, dass ich mit Filet-Kotelett am Stück besser beraten bin, also habe ich das genommen, die Knochen herauslösen und mir separat mitgeben lassen. Die habe ich dann einfach mit in den Topf gesteckt, für eine noch kräftigere Sauce, und am Ende nach Fleischresten für den Hund abgesucht, während das Fleisch geruht und die Kartoffeln gekocht haben. Außerdem habe ich kein Wasser an die Sauce gegossen, denn ich war zu faul und zu schwanger, um noch mal zurück zum Reformhaus zu gehen, um echten, reinen Granatapfelsaft zu kaufen, stattdessen habe ich das 30%-Supermarkt-Zeug genommen, in dem auch Wasser und Zucker ist. Zucker, habe ich mir überlegt, hat noch keinem Stück vom Schwein geschadet. Der Wein war außerdem zwar Bio, aber wie Biowein leider so oft extrem sauer, darum - noch ein Daumen hoch für Zucker. Kohl hätte mehr sein können, nächstes Mal nehme ich statt der angegebenen zwei Hände voll vier und denke darüber nach, Rotkohl statt Weißkohl zu nehmen und noch ein paar Apfelstückchen mitzugaren. Aber davon abgesehen hat das Schweinchen alles getan, was es sollte: das Haus mit häuslichem Duft erfüllt und mich und mein Kind glücklich gemacht. Dazu gab es bei uns keine gerösteten Kartoffeln, die mir aus irgend einem Grund immer zu stressig sind (jeder hat so ein Ding. Meine Küchengöttin Nigella z.B. wehrt sich wo sie kann dagegen, Béchamel zu kochen. Ich finde Béchamel easy-popeasy und kann es nicht verstehen, aber andererseits wieder doch, denn wie gesagt - irgend so etwas haben wir alle in der Küche), stattdessen gab es Kartoffelpüree, was sich als goldrichtig erwiesen hat, denn die Saucenaufsaugequalitäten von Püree sind viel besser als die von goldbraunen, knusprigen Kartoffeln.
Das Püree wollte ich heute eigentlich zu Plätzchen aufbacken, aber es ist irgendwie in meinem teilzeitveganen Ehemann verschwunden, obwohl es ziemliche Portionen Butter und Milch enthält. Darum gibt es heute eine Portion Schweinchen als Ragout mit Nudeln. Dazu werde ich das Fleisch mit zwei Gabeln zerfasern, in der Sauce erwärmen, noch einen Schuss vom sauren Rotwein dazu, außerdem Tomatenmark und noch ein paar Kräuter. Dazu koche ich Pasta, und dann wollen wir mal sehen, was Kalle sagt.
Und Reste sind auch noch da, vier Mama-plus-Kleinkind-Portionen schlummern in der Tiefkühle und warten auf die Wochen nach der Geburt. Letztes Mal habe ich mich vor allem mit Special K's am Leben erhalten, diesmal wird das besser. Schweinebraten mit Knödeln, irgendwer?

2 Kommentare:

  1. Liebe Flora,
    Auch ich habe eine Rezept-bitte: für den fall, dass dein Teilzeit-Veganer Ehemann seine Gerichte nach einem Kochbuch zubereitet hat, so würde mich interessieren, um welches Buch es sich handelt....Vielen Dank! Kristina

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  2. Hallo Kristina! L. hatte zuerst eins dieser Attila Hildmann-Bücher, ich glaube, es war vegan for fit. Ich fand's schrecklich (kann ja von keinem Kochbuch die Finger lassen und habe es mir auch mal angeguckt, die Rezepte klangen nicht so, als würde das was werden...) einige Sachen waren ganz ok, andere völlig daneben. Wenn ich zu einem Pizzateig z.B. am Ende noch solche Mengen Mehl tun muss, damit es einigermaßen funktioniert, dann hat jemand das Rezept offensichtlich nicht richtig ausprobiert. Tja, schade... Jetzt hat er ein Kochbuch namens "Vegan für Faule", damit läuft es besser. Viele Grüße!

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