Donnerstag, 6. Juni 2013

Erledigungsmarathon: Kilometer 9 bis 14.

1. Die Fenster.
Irgendwie wird alles immer, immer schlimmer, aber weil heute noch die Fenster im Kinderzimmer endgültig fertig werden - samt Regenschiene, Innenfutter und was weiß ich was für Fachbegriffen - kratzt mich das kaum noch. Ommmmmm. Seit gestern sind nicht nur die Fensterboys, sondern auch die Maurer im Haus, nach letzter Zählung sind nun sechs Männer damit beschäftigt, in dem Moment reinzukommen, in dem ich auf dem Klo sitze und mich mit den Nebenwirkungen der Eisentablette herumplage. Seit zwei Tagen werden außerdem jeden Abend die großen Löcher zwischen Wohnzimmer und Straße mit dicken Spanplatten vernagelt, und hätten L. und ich jemals vorgehabt, in unserem Wohnzimmer eine Swingerparty zu feiern, wäre jetzt der perfekte Moment dazu - wären da nicht die Quadratkilometer von Malerfolie, das Geröll usw. Und natürlich mein Neunmonatsbauch, klar. Stündlich gibt es neue schlechte Nachrichten. Eine bisher als grundstabil geltende Mauer ist plötzlich nur noch Brösel. Dämm-Material von 1927 macht ausgerechnet jetzt schlapp. Steine, die vorher zu einer hübschen Zierleiste vermauert waren, passen da plötzlich nicht mehr hin, wo sie gestern noch maßgeschneidert gesessen haben, und jetzt will der Handwerker das entstandene Loch "einfach praktisch mit Blech abdecken" - non? Ich denke nein. Aber das ist alles egal. Denn heute noch, versprochen, heute noch, wird das Kinderzimmer fertig. Zwar droht neue Komplikation, weil L. jetzt plötzlich der Meinung ist, wir bräuchten keinen Maler, er könnte das selbst, aber das warte ich mal in Ruhe ab und raufe mir die Haare, wenn es dazu einen Anlass gibt. Wer hätte gedacht, dass ein Marathon so entspannend sein kann?

2. Ikea.
Es gab das ausgesuchte Bettchen nicht, also haben wir ein anderes genommen, das wir außerdem gleich mitnehmen konnten. So einfach kann es sein! Dazu eine Matratze, die bei Ökotest mit sehr gut getestet wurde, zwei Packungen der weißen Superwaschlappen, ein geringeltes Babybadehandtuch mit Kapuze, zwei Schlafsäcke für Neugeborene, eine Babywanne, ein Matratzenschoner, eine Matratzenauflage, drei winzige Spannbetttücher, KEIN Nestchen (nachdem ich jetzt oft genug gehört habe, bei den ganz kleinen sollte man das lassen), zwei Packungen schöne Spucktücher, zwei Frottee-Dinger zum Abdecken der Wickeltischauflage (die leider ausverkauft war bis August), ein Dreierset Plastekanister zum seitlich Einhängen am Wickeltisch, vier Körbe für die Expedit-Fächer in weiß und eine solarbetriebene Lichterkette für L.s bevorstehenden Geburtstag. Um L.s Nerven zu schonen und weil die Zeit knapp war, hatte ich mir einen Generalstabsmäßigen Schlachtplan gemacht. Ich schwöre, wir waren keine 30 Minuten in dem Laden. Und schon wieder habe ich ein paar Sorgen weniger. Die Wickeltischauflage habe ich jetzt gerade bei amazon bestellt, genau wie eine leichte, gestrickte Babydecke. Gestern habe ich außerdem die vor Ewigkeiten gekaufte antike Wiege aus dem Sauerland zusammengebaut, sehr hübsch ist sie, aber es scheint nicht möglich zu sein, dafür eine passende Matratze zu finden. Macht nichts, habe ich mir überlegt: viel Zeit wird Würmchen darin sowieso nicht verbringen (mit verschiedenen Leihgaben hat er jetzt die Möglichkeit, sich an fünf verschiedenen Orten lang zu machen), viel wiegen wird er auch noch nicht und Rückenprobleme werden noch eine ganze Weile auf sich warten lassen - wir falten einfach eine dicke Wolldecke passend und decken sie mit einer leichten Strickdecke ab, dann hat er es darin wunderbar weich. Bevor wir nun anfangen, Kaltschaum zuzuschneiden - nee.

3. Der Steuerkram.
Ist fertig bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit. All die Zettelchen, die in den letzten Jahren mein Portemonnaie zu grotesken Ausmaßen ausgebeult haben, sind säuberlich sortiert und in beschrifteten Umschlägen verstaut, die Handyrechnungen chronologisch abgeheftet. Meine Steuertante wird begeistert sein. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass meine Bank mir meine gesammelten Kreditkartenabrechnungen schickt, dann packe ich den Kram ins Auto und fahre ihn schnell vorbei. Wenn man bedenkt, wie tüchtig und ruhig ich mich fühle, nachdem ich so eine Mistarbeit erledigt habe, sollte ich mich eigentlich darum reißen.

4. Der Erste-Hilfe-Kurs für Babys.
Es gibt einen Anfang Juli in meiner neuen Praxis. Entweder, dann ist Würmchen schon da, dann wird es natürlich schwierig, mich einfach fünf Stunden auszuklinken. Oder ich bin kurz vorm Platzen. Weil der nächste Kurs aber erst Ende September ist, melde ich mich dazu jetzt trotzdem an.

Und jetzt liege ich auf einer Decke im Garten, trinke koffeinfreien Eistee, und ob die Handwerker das bei ihren Fensterarbeiten sehen können und mich für eine stinkfaule Drohne halten, ist mir piepschnurzegal. Und einatmen, ausatmen.

Würmchens Kopf war heute morgen wieder nicht zu tasten, woraus ich freudig geschlossen habe, dass er unten im Becken verstaut war. Jetzt ist er irgendwo da, wo ich sonst meinen Blinddarm vermute. Spannendes Kind habe ich da, oder?

4 Kommentare:

  1. Hallo meine Liebe,

    Respekt von dieser Seite für Deinen Elan :o)
    Julius Zöllner liefert Matratzen auf Maß. Nur leider nicht übers Internet, such Dir einen Shop der die Matratzen vertreibt und gebt da eine Bestellung auf. Wir brauchten für unsere Wiege (in der hat schon meine Mutter gelegen) auch eine extra angefertigte.

    Das mit den Decken ist ne nette Idee. Schon mal eine Woche bei netten Freunden auf der Couch/ Gästeklappbett geschlafen? Wenn Du Dich noch dunkel erinnerst wie sich Dein Rücken dann angefühlt hat, überlegst Du Dir das nochmal. Euer Wurm wird öfter im Bettchen liegen als Du denkst und vor allem auch über mehrere Monate oder?

    Liebe Grüße und genieße Deine hart erarbeitete Ruhepause.

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  2. Hm, vielleicht war das zu wenig Information. Aber das kann man ja leicht korrigieren.
    Die Wiege ist Liegeort Nr.6 für unser Kind - davor kommen noch das astrein ökomatratzige Babybett im Kinderzimmer, der Babybay samt passender Matratze, der orthopädisch korrekte Kinderwagen, ein Stokke Stubenwagen mit passender Matratze und ein Reisebett für unterwegs. Der Stubenwagen hat Rollen, den werden wir im Erdgeschoss einsetzen und von Zimmer zu Zimmer mit uns mitschieben, wenn nötig. Oben gibt es außer Kinderzimmer (Bett) und Schlafzimmer (Babybay) sonst nur noch das Gästezimmer, in dem das Kind selten sein wird, und das Bad. Eigentlich ist die extrem begrenzte Einsatzmöglichkeit der Wiege also die, wenn ich oder L. zufällig allein zuhause sind (selten) und unbedingt jetzt und sofort duschen wollen. Dazu kommt noch, dass die Wiege nicht nur zauberhaft, sondern auch zwergenhaft ist. Eine Matratze müsste die Abmessung 70 mal 30 Centimeter haben. Da wird er ruckzuck rausgewachsen sein. Und eine Wippe wollen wir uns auch noch zulegen. Insgesamt wird unser Goldstück in der Wiege also vermutlich eine höchstens knapp zweistellige Stundenzahl zubringen. Dafür lassen wir ihm keine Matratze anfertigen, da muss er so durch. Ich verspreche aber, beim Behelfspolstern besonders sorgfältig vorzugehen. Herzlichst, Flora

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  3. ich denk auch, die wolldeckenlösung ist ok, wenn da nur so kurz drin geschlafen werden soll. wir haben in der wiege auch nur n recht dünnes schumdingsbums, ging aber, der zwuggel hat nur zum einschlafen in der wiege gelegen und ist dann nach dem ersten stillen eh zu mir ins bett gewandert und mit 3 oder 4 auf die (ebenfalls sehr gut ökogetestete ^^) gitterbettmatratze umgezogen.
    wie ist denn die reisebettmatratze? wir haben ein bett von hauck und das ding, was dabei war, als matratze zu bezeichnen ist n witz. platte mit seeeeeehr dünner pufferschicht triffts besser. haben uns dann noch ne rollmatratze (da sind dann keine zusammenklapp-ritzen drin) dazubestellt. auch nix dolles, aber das bett war bisher 1x im einsatz, von daher ok und auf jeden fall besser, als dieses brett. :)

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    1. schaumdingsbums sollte das heissen ^^
      und umgezogen ist er mit 3 oder 4 monaten, nicht jahren XD demenz und so ;-)

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