Freitag, 8. Februar 2013

Der Hund ist krank, und sie redet vom Essen

Gestern noch zwei Schreckmomente: zweimal bin ich aus der hintersten Ecke des Hauses durch wilde Kratz- und Scharrgeräusche angelockt dazugekommen, als die arme Maus einen Anfall hatte. Wir waren noch mal beim Tierarzt, diesmal bei ihrer regulären Tierärztin, und es könnte sein, dass ein Herzproblem die Ursache ist. Außerdem habe ich festgestellt, wenn ich das Tier ganz fest im Arm halte und beruhigend auf sie einrede, verletzt sie sich nicht so leicht und der Anfall geht schneller vorbei. Wir zerfließen vor Mitleid für unsere arme, müffelnde, wollige alte Momo. Auch L., zurück aus Wien und sonst eher Lilis Herrchen, hält sie ständig im Arm und kann kaum die Finger von ihr lassen. Jetzt stehen Termine beim Spezialisten an, ich berichte dann mal.

Ansonsten habe ich zu berichten: ab heute bin ich in der neunzehnten Woche. Damit noch zwei Wochen entfernt von der zweiten Hälfte dieser Schwangerschaft, was zwar einerseits unfassbar, andererseits aber auch ein bisschen geschummelt ist, denn die ersten vier Wochen, die vor dem Test, kann man doch eigentlich kaum dazurechnen. Andererseits habe ich in den ersten Monaten so viel Nerven und Angst und Schlafverlust angehäuft, dass das vielleicht die fehlenden vier Wochen irgendwie ausgleicht. Ich spüre immer noch nichts bzw. ab und zu mal ein Zwicken hier und ein Blubbern da, aber was das zu bedeuten hat, weiß der Himmel. Yoga gestern habe ich übrigens doch wieder schwänzen müssen, gerade muss immer jemand bei Momo sein, und L. hatte Training, so dass ich vor dem Fernseher geturnt habe, bis mich ein weiterer Anfall da weggeholt hat. Als großen Verlust habe ich das aber nicht empfunden, nun um meine Singstunde gekommen zu sein.

Und meine Vorsätze laufen bisher gar nicht so schlecht: zwei mal war ich im Kino, und bisher habe ich neun neue Rezepte ausprobiert. Beim Kochen wollte ich eigentlich schon weiter sein, aber es ist nun mal tiefster Winter, und je kälter und grauer das Wetter, desto unermesslicher wird meine Sehnsucht nach Essen, das ich schon kenne. Nach Sauerbraten, Sauerkraut, Kartoffelsuppe... bei solchem Wetter habe ich einfach weniger Lust, mit Zitronengras und Grand Marnier und Koriander zu experimentieren. Außerdem kann ich gerade nur die Energie für ein warmes Essen am Tag aufbringen, das sollte sitzen. Sobald der Frühling kommt, wird das besser. Und was könnte an so einem asphaltfarbenen Wochenende schöner sein als zu wissen, dass in der Küche ein riesiger Topf Sauerkraut mit Bratwurst und Kartoffelbrei wartet? Mir fällt jedenfalls nichts ein. (Sauerkraut, hab ich mir sagen lassen, ist außerdem in der Stillzeit - von der ich noch nicht weiß, ob ich eine haben werde - verboten wegen Kinderpupsen und Rabäh. Also ran da.)

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