Montag, 8. August 2011

Immerhin geht es in diesem Post nicht um Stuhlgang

Was bin ich denn eigentlich für eine? Hier eine Woche lang so einen unerfreulichen, geschmacklosen Kackpost stehen zu lassen?

Für den unerfreulichen, geschmacklosen Kackpost habe ich keine Entschuldigung. Und je weiter meine irre vielversprechende Laufkarriere fortschreitet, desto mehr habe ich das Gefühl, das war ein Anfängerproblem und nur so lange nervig, wie dieses ganze Programm in den Kinderhosen (harr) steckte. Ihr könnte euch also freuen, in nächster Zeit werdet ihr nichts von meinem Stuhlgang (widerliches Wort. Ganz widerlich.) hören, und ich hoffentlich auch nicht.
Dass ich so lange nichts Neues geschrieben habe, liegt vermutlich an der großen, neuen Gelassenheit, die sich hier gerade wohltuend ausbreitet. Ich habe eins der gemütlichsten, entspanntesten Wochenenden seit Ewigkeiten hinter mir, und das, obwohl ich nur einen kleinen Teil davon im Bett und auf der Couch verbracht habe. Ich war im Garten zugange und habe mit unserem verrosteten Handrasenmäher schwitzend den Rasen gemäht (und mich dabei ein bisschen amish gefühlt, wir sind vermutlich die einzigen Leute in der Nachbarschaft ohne ein einziges motorisiertes Gartengerät). Vielleicht kaufe ich mir sogar eines Tages eine Sense! Und schneide mir damit die Füße ab! Man wird sehen. Ich habe wie wild Efeu gerupft und Wurzeln abgezwackt, war einkaufen, laufen mit und ohne Tier, wir haben den Hund geduscht und neu frisiert, aufgeräumt, Wäsche gewaschen, gekocht, gegessen, abgewaschen, wir waren gesittet zum Essen eingeladen, und ich hatte endlich mal wieder nichts auf. Kein blödes Thema, über das „du bis Montag ja mal, wenn du zufällig Zeit haben solltest, ein bisschen in dich gehen könntest“, keine Texte, die dringend noch geschrieben werden müssen, und kein Projekt, das hin und her zappelte. Ich musste nicht Freitag über irgendwelchen Jobquatsch nachdenken, mich kurz ärgern, dann beschließen, dass Samstag immer noch früh genug ist, um dann Samstag wieder stundenlang das Stimmchen im Hinterkopf zu haben und mir am Ende nach drei Tagen schlechter Laune und Aufschieberei Montags den Wecker auf fünf Uhr zu stellen. Der Rechner war dieses Wochenende nur dazu da, Snood zu spielen, ein paar Schätzchen auf ebay zu beobachten und mir im Netz olle Serien anzugucken. Ich hatte innerhalb von drei Tagen eine Haarkur, eine Maske, habe eine Stunde mit der Verschönerung meiner Füße zugebracht (was man nicht sieht) und war Sonntag abend so rundum zufrieden mit allem, dass ich mich sogar auf Montag und die Arbeit gefreut habe.
Und so leid es mir tut, das ist sonst nicht meine Art, aber selbst Blogposten – sonst ein netter Freizeitspaß – fühlte sich im Kopf plötzlich an wie Hausaufgaben. Deshalb habe ich es gelassen. Es geht irgendwie immer dann besser, wenn ich eigentlich etwas wahnsinnig Wichtiges, ja sogar Unaufschiebbares dafür beiseite legen kann. Und zu erzählen gibt es sowieso nichts, jedenfalls nichts, was mit Kindern oder dem Weg dahin zu tun hätte.

Ach so: irgendeine wollte wissen, was denn milde Stimulation wäre. Ich glaube, ich kriege zwar Hormonspritzen, aber sehr niedrig dosierte. Da lasse ich mich aber mal schön überraschen. Und was New York und den Hausfrauenversuch betrifft, habe ich mir jetzt überlegt, doch die Pille weiterzunehmen. Gründe gibt’s genug. Hier ein paar davon:
1. könnte die Endometriose die kurze Feuerpause nutzen und wieder wachsen. 2. Habe ich keine Lust, in der Welthauptstadt guter Steaks plötzlich mein Fusselhirn zu zermartern mit Fragen wie „was, wenn es geklappt hat und ich vielleicht jetzt durch dieses bluttriefende Stück Fleisch...“ oder Skrupel beim Muschelessen zu entwickeln. 3. Sind meine Tage inzwischen so aus dem Ruder, dass es gut passieren könnte, dass ich trotz aller Planung und aller Sicherheitspuffer die Hälfte der Zeit blute. Das will ich nicht im Urlaub. 4. Ist einer meiner Eileiter ja sowieso dicht, wenn nicht inzwischen wieder beide, die Chancen wären also wirklich verschwindend gering, dass ausgerechnet der freie springt und dann auch noch alles andere klappt. Und 5. Soll das unser Urlaub sein und nicht die Gelegenheit, zu der wir eigentlich mit gar nichts gerechnet haben, während wir in Wahrheit die ganze Zeit mit allem rechnen, und stellt euch vor, gerade als wir uns entspannt hatten... nee. Ich will Hot Dogs und Lärm und Hitze und Gedränge in der Ubahn, endloses Gelatsche, Burger am Shake Shack und laufen im Central Park und keinen Kinderwunschgeisteskrankenfasching im Kopf.

2 Kommentare:

  1. Das klingt nach einem ziemlich guten Plan für NY, da kann frau richtig neidisch werden. *hach*

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  2. New York ist eine gute Idee, wenns bei uns nicht klappt in der KIWU-Klinik geh ich mal ein paar Tage nach New York einfach weil ichs mir verdient hab nach dem Theater

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