Mittwoch, 24. November 2010

Manchmal, aber nur manchmal

Ich war immer dafür, dass jede Frau selbst entscheiden kann, ob sie abtreiben will oder nicht, und finde, dass ihre Gründe niemanden etwas angehen. Ich glaube einfach nicht, dass sich irgend jemand diese Entscheidung wirklich so leicht macht, wie Abtreibungsgegner das gerne darstellen. An meiner Einstellung hat sich nichts geändert, weder als ich gehört habe, dass das bei mir mit den Kindern nicht so einfach wird, noch nach der Fehlgeburt. Aber gerade habe ich auf Schoko NLs Blog folgenden Link angeklickt. Der führt zu einem amerikanischen Blog, in dem ein Paar will, dass die Leser darüber abstimmen, ob die Frau - jetzt in der 15. Woche schwanger mit einem (so weit sie weiß) gesunden Kind - abtreiben lassen soll oder nicht. Sie selbst wissen es nicht, also los, sagt ihr doch mal.
Plötzlich fühle ich mich furchtbar. Und ich kann noch nicht mal genau sagen, wieso.

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen Flora,

    ich hab mich beim finden und lesen hinterher auch ganz furchtbar gefühlt und das hat auch 'ne ganze Weile angehalten. Erst war ich mir nicht sicher, ob der Link echt ist, aber in den USA hat das Ganze inzwischen wohl eine ziemlich hohe Aufmerksamkeit. Was dieses fremde Gefühl und die Beklemmung bei mir ausgelöst hat, weiss ich inzwischen:
    Es ist nicht die Tatsache, dass zwei Menschen eine so intime Entscheidung öffentlich machen sondern die Tatsache, dass sie darüber abstimmen lassen und es sind die bis jetzt 1.7 Mio Menschen, die dann auch tatsächlich abgestimmt haben.
    Das sind 1.7 Mio komplette Vollidioten, die wirklich glauben in diesem Fall ein Recht auf eine Meinung zu haben - aus welchem Grund auch immer. Das haben sie aber nicht! Niemand Anonymes kann die Verantwortung so einer Entscheidung tragen und niemand kann man so eine Verantwortung abgeben.
    Diese Entscheidung einer Laune zu überlassen - das ist es, was mich fassungslos macht.

    LG
    Schoko

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