Donnerstag, 11. November 2010

Ich will ja nicht meckern.

Ich bin mit Hamburg wirklich, wirklich glücklich. Die Stadt kann gerne genau so bleiben, wie sie ist. Bis auf zwei klitzekleine Dinge, die gerade angesichts der ansonsten perfekten Stadt hervorstechen wie zwei Warzen mit Haaren dran in einem wunderschönen Gesicht: Das eine ist der Kartoffelsalat. Das andere sind die Martinsumzüge. Gibt es das irgendwo sonst? Ein SPIELMANNSZUG zum Martinsumzug? Was soll das sein, eine Parade? Oder Karneval?
Wo ich herkomme, gibt es zum Martinsumzug ein Pferd mit einem dicken Mitglied des Reitvereins auf dem Rücken, das den Martin spielt. Es gibt einen Bettler, der stundenlang frierend im Gebüsch sitzt und auf seinen Auftritt wartet. Es gibt echte Kerzen in den Laternen, so dass alle paar Meter ein Kind anfängt zu heulen, weil seine Laterne Feuer gefangen hat. Am Ende, wenn alle so richtig durchgefroren sind, gibt es ein riesiges Feuer, Glühwein für die Eltern, Kinderpunsch für die Kinder, und einen Stutenkerl mit einer Tonpfeife im Mund. Aber vor allem gibt es einen Bläserchor. Keine Pfeifchen, Flötchen oder Glockenspielchen, sondern ernste Bläser, die auch keine Märsche spielen, sondern Martinslieder. Und jeder, der das einmal erlebt hat, weiß: so und nicht anders muss es sein.

2 Kommentare:

  1. Ja so kenn ich das aus meiner Kindheit auch!

    LG oenskedroem

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  2. Me too! Im Sauerland gab es auch Stutenkerle oder eine Martinsbrezel zum umhängen (gleicher Teig mit ganz viel Hagelzucker drauf). Beides in HH nicht zu haben :-(

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