Donnerstag, 30. September 2010

Wie war das noch mal mit Stress und Fruchtbarkeit?

Ich hoffe ja, der Zusammenhang zwischen viel Arbeit und Hektik und wenig Babys ist wieder einer dieser Mythen, die sich einfach nur deshalb so lange und hartnäckig trotz sehr, sehr unzureichender Zahlen und Beweise halten, weil sie so einleuchtend klingen (und weil bei uns Frauen ja alles irgendwie, räusper, psychisch ist. Letzten Endes. Sowieso. Nein?)

Das wäre schön. Denn gerade steuere ich schon wieder auf hektische Zeiten zu.
Aber der Reihe nach.
Heute war ein großer Tag: nicht nur, weil Freundin Klärchen heute nach langer, langer, langer, manche würden sogar sagen: viel zu langer Zeit ihren alten Job aufgegeben hat und nun unterwegs zu neuen, blühenden Ufern mit kilometerlangen Sandstränden ist, sondern auch, weil ich heute per Handschlag eingewilligt habe, aus meiner Dauerbuchung ein halbfestes Arbeitsverhältnis zu machen. In Zukunft werde ich an drei Tagen pro Woche wissen, wo ich hingehe und mein Geld verdiene. Dafür werde ich zwar nicht ganz so üppig bezahlt wie sonst, aber für diesen kleinen Unterschied erkaufe ich mir auch ein bisschen mehr Sicherheit, nicht ganz unwichtig, wo doch hier demnächst so viele Handwerkerrechnungen (und Hamsterhormonrechnungen) anfallen werden. Das heißt zwar, an drei Tagen pro Woche gebe ich meine heißgeliebte Freiheit auf. Aber zum Glück bleiben damit noch vier Tage davon übrig. Blöd nur, dass gerade mein anderer Dauerbucher zwei Projekte angeschoben hat, für dich ich so großzügig bezahlt werde, dass ich bekloppt wäre, sie abzulehnen. Zwar kann ich mir bei diesen Projekten die Zeit frei einteilen, aber für Prokrastinatoren wie mich bedeutet das eher mehr Stress als weniger.

Gut.

Mittendrin nun noch der OP-Termin nächste Woche Mittwoch und der idyllische Kurzurlaub im Schwarzwald mit meinem ältesten Freund.
Zum Glück hat das Essen in Süddeutschland ja so eine irre beruhigende, einschläfernde Wirkung (nur so kann ich mir die Erfolge von CDU und CSU in dieser Gegend erklären), und ich werde diesen Effekt für mich nutzen, so gut ich kann. Nichts hilft so sehr dabei, die innere Mitte zu finden, wie wenn die innere Mitte vollkommen mit Spätzle und Rehgulasch ausgekleidet ist. Es ist wie Ayurveda, nur irgendwie... besser. Das wird ein Spaß. Aber vorher und hinterher wird das ein Stress.

Außerdem muss ich zum Buch sagen: bei amazon ist immer noch alles beim Alten. Langsam wird es peinlich. Und ziemlich ungeschickt, denn nicht nur haben wir längst einen fabelhaften Text für diesen Anlass geschrieben, sondern dank meiner Coautorin haben wir jetzt sogar eine Empfehlung, für die andere sich einen Eileiter durchtrennen würden: der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin höchstpersönlich findet, das Buch ist eine gute Idee, und das dürfen wir sogar auf amazon schreiben. Nur steht da immer noch irgend welcher Quatsch über zu alte Frauen. Harrrrgh. Ich hoffe, das sorgt dafür, dass wir wenigstens nicht hinter Gordon Brown zurückfallen. (Gordon Brown, Britischer Ex-Premier, hat im April ein Buch mit seinen Reden herausgebracht. Im August hatte er 32 Exemplare verkauft. Und wenn ich selbst 33 Exemplare vom Eiertanz kaufen müsste, ich würde es tun.)

3 Kommentare:

  1. 32...eins ist schon vorbestellt :) und ich freu mich schon drauf. Die t.

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  2. warum änderst du den text bei amazon nicht selbst,hast du keinen zugriff daür bekommen?theoretisch und praktisch geht das...

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  3. Hallo Flora,
    ich habe Dich gerade bei Amazon gelistet gefunden und dann Deinen Blog besucht.

    Ich möchte sagen: Danke!

    Herrlich, Deine Beiträge. Ich finde mich wieder und wieder und wieder. Und Du schreibst wunderbar! So ehrlich und berührend, unglaublich unterhaltend und geistreich.

    Ich bin sehr bewegt gerade. Und ich freue mich auf das Buch, kann gar nicht mehr abwarten.

    Ich werd Dich ordentlich promoten in diversen Foren wie urbia und so.

    Danke für´s Wochenende-Retten!

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