Dienstag, 21. September 2010

Ich fasse es nicht.

Jetzt ist die Visite mit den freien Eileitern schon... Moment... vier Tage her, und ich habe es immer noch nicht verstanden.

Also entweder, vor anderthalb Jahren waren meine Eileiter verstopft, und nun sind sie frei.
Wenn das der Fall wäre, dann müsste ich mal kurz rekapitulieren, womit die letzten anderthalb Jahre so vergangen sind.
Zum Einen habe ich so gut wie immer, wenn gerade kein Zyklus angesagt war, die Pille genommen. Dann habe ich mir ständig größere Mengen widerlicher, mit Sicherheit ungesunder und zweifelhafter Substanzen zugeführt. Ja, ich spreche von den Spritzen, Pasten, Sprays und Pillen, nicht meinen Kochkünsten. Aber auch die sollten Thema sein: letztes Jahr war das Jahr des Schweinerippchens. Es gab Zeiten in den letzten 12 Monaten, da habe ich mir an vier Abenden (vor allem an L.s Tischtennisabenden) Rippchen im Ofen gegrillt. Lüften lohnte sich eigentlich kaum noch, weil die Bude sowieso dauernd vom fettigen, köstlichen Dunst erfüllt war. Zum Glück haben wir unsere Wäsche im Keller getrocknet. Es gab außerdem Pastawochen, Kuchenmonate und Zeiten, in denen ich nicht das Haus verlassen konnte, ohne mir bei der ersten Gelegenheit ein Eis zu holen. Und dann habe ich auch noch unbedingt und erfolgreich meinen alten Freelancer-Traum aus Zeiten der Angestelltenknechtschaft wahrmachen müssen: an irgend einem Tag, wie z.B. einem hundsgewöhnlichen Mittwoch, mangels Auftrag und anderen Verpflichtungen durch eins meiner Lieblingsviertel zu bummeln, irgendwo, wo es gut riecht, anzuhalten, einen Teller Pasta zu essen und dazu ein Glas Wein zu trinken. Am hellichten Tag. Während andere Leute arbeiten, das Treppenhaus putzen oder das Auto waschen. Aber nicht nur Mittags habe ich Alkohol getrunken. Nein, Abends auch, und zwar ziemlich oft und ziemlich viel! Und sogar Zigaretten gab es an und an, und wenn es mal welche gab, dann auch davon ziemlich viele! Irgendwann kam auch der Chinamann ins Spiel, aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann habe ich zwar Kräuter brav geschluckt und bin auch zu meinen Nadelterminen gegangen, aber wenn ich behaupten würde, ich hätte mich auch an den Ernährungsplan stramm gehalten (keine Avocado, keine Oliven, wenig Rindfleisch, keine Lammkoteletts, kein Weizen, kein Chili, kein Lachs usw.), dann würde mir eine Nase wachsen, die vom Weltall aus zu sehen ist.
Wenn ich also noch ein mal in einem Fruchtbarkeitsbuch lese, gesunde Lebensweise würde dazu führen, dass sich manchmal die Eileiter wieder öffnen, dann werde ich so dreckig lachen, wie ich kann.

Die andere Möglichkeit wäre, dass die Ärzte vor anderthalb Jahren im anderen Krankenhaus Mist gebaut haben und meine Eileiter die ganze Zeit frei waren. Die ganze lange Zeit, während ich in meine Klinik marschiert bin, mir Spritzen gesetzt und mein spärliches Geld auf den Tresen der Apotheke gepackt habe. Über diese Möglichkeit möchte ich eigentlich nicht nachdenken. Denn auch damals hatte ich ein gutes Gefühl in der Klinik, meine Ärztin wirkte nicht so, als würde ihr so etwas passieren, und überhaupt, wieso sollte so etwas sein? Das klang doch immer nach einer ziemlich idiotensicheren Prozedur, dieses Durchspülen.

Bin ich gespannt auf meinen nächsten Termin in der neuen Klinik. Ich kann mir gut vorstellen, dass es das für uns noch nicht war. Schließlich sitzen dort im Wartezimmer auch Leute, die keine verschlossenen Eileiter haben, mir bleiben immer noch Endometriose, Zysten, Myome und ein nicht mehr ganz taufrisches Alter. Nicht zu vergessen den Hörnchenuterus, auch wenn der angeblich ja kein Problem darstellen sollte.

2 Kommentare:

  1. Liebe Flora,

    mir ist dasselbe passiert und mich hat das völlig verwirrt. Der zweite Arzt sagte, die Eileiter würden sich manchmal gegen Ende des Zyklus verstopfen (bei mir war die OP am Ende des Zyklus), weil sich so viel Gewebe aufgebaut hat, das dann aber ja mit der Periode wieder verschwindet. Und er sagte auch, ihm sei das schon öfter untergekommen. Hoffe, ich konnte Dir vielleicht ein wenig weiterhelfen. Alles alles Gute!
    Antje
    p.s. Dein Fazit über die ungesunde Lebensweise lässt hoffen :)

    AntwortenLöschen
  2. hey, ich drücke dir die daumen, habe selbst jegliche hoffnung aufgegeben,denn ich habe 1a eileiter,eine super gebärmutter, all die begriffe von denen du schreibst, was da so in deinem bauch herummuckelt,findet bei mir nicht statt....und dennoch 4 icsi behandlungen sind negativ verlaufen, es sollte nicht sein...jetzt fehlt mir die seelische kraft weiterzumachen.aber toll, dass du nicht aufgibst!

    AntwortenLöschen