Donnerstag, 19. August 2010

Und schon wieder neue Hausaufgaben.

Gerade hatte ich mir die alten wenigstens für heute von der Backe geschuftet, schon stehen neue ins Haus: ab Montag. Während meiner monatelangen Jobflaute in den ersten Monaten, nachdem ich gekündigt hatte, hatte ich manchmal schon gehofft, es wäre wahr, was die ganzen anderen Freiberufler in meinem Job mir erzählt haben: erst gibt es überhaupt keine Aufträge, und zwar genau so lange, bis du schon aufgegeben hast und kurz davor bist, den nächstbesten Scheißjob anzunehmen, wieder die ganze Woche und das ganze Wochenende in einem blöden Büro zu sitzen und den Launen eines manischen Chefs ausgeliefert zu sein. Aber dann kommen sie. Ich wusste nicht so richtig, ist das auch so eine Geschichte wie die von den Leuten, die ihren Kinderwunsch aufgeben und dann plötzlich - Magie! Tadaaa! - schwanger sind?

Ich kann nur sagen, für den Job war das Märchen wahr. Für die IVF steht der Beweis noch aus. Und zwar, was mich betrifft, noch etliche Jahre. In den letzten Tagen war die Stimmung, was meinen Unterleib betrifft, ein bisschen gedämpft. Ich dachte mir: jetzt mache ich diese Operation, die bisher dickste, die ich hatte, dann habe ich ca. sechs Monate lang die Chance, vielleicht schwanger zu werden, und dann ist alles wieder zugekrautet wie der Kartoffelacker eines resignierten Bauern, der nicht mehr auf dem Trecker sitzt, sondern nur noch am Stammtisch. Aber jetzt gerade denke ich wieder: mindestens zwei Jahre kriegt der ganze Hormonzirkus noch von mir. (Das Geld für die fünfte, sechste und neunte IVF schufte ich mir ja gerade mit meinen Hausaufgaben zusammen. Und überhaupt: wenn mir früher jemand pro Tag 500 Euro für meine Hausaufgaben gezahlt hätte, wäre ich da auch mit anderem Schwung drangegangen.)

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