Mittwoch, 18. August 2010

Hausaufgabenmüde

Letztes Wochenende, als es schon so spät am Tag war, dass ich mich in meinem Schlafanzug schon richtig müffelig und fies fühlte, aber nicht duschen konnte, weil das Buch fertig werden musste und ich dachte, wenn ich jetzt auch nur fünf Minuten von meinem Rechner weggehe, dann kommen ca. acht verschiedene andere Dinge und werfen sich mir in den Weg, krallen sich von hinten an meinen Knöcheln fest, stellen mir ein Bein und versuchen auf jede erdenkliche Art, mich davon abzuhalten, zurück an die Arbeit zu gehen,

da... (kurz Luft holen) dachte ich, was würde ich jetzt drum geben, wenn ich endlich mal wieder einen ganz normalen Auftrag hätte. Etwas, was mich emotional überhaupt nicht weiter betrifft, abgesehen davon, dass es mir ein bisschen peinlich wäre, es zu versauen.

Bitteschön, Wunsch gewährt. Weil dieser August sich für November hält, haben wir zum ersten Mal seit unserem richtigen Einzug den Kamin an. Ich sitze davor mit dem Rechner auf dem Schoß und habe genau diesen Auftrag, von dem ich noch letzte Woche geträumt habe. Und ich merke, obwohl ich den/die Auftraggeber mag, das Geld sehr gelegen kommt und auch das Thema interessant ist, ich bin gerade ein bisschen Auftragsmüde. Wäre das schön, wenn in Zukunft meine Arbeit etwas wäre, was mir wirklich Spaß macht und wozu mich nichts und niemand peitschen muss, sondern wovon ich mich eher mit Gewalt abhalten als dazu antreiben muss. ("Geld verdienen mit Prosecco trinken? Was glaubt sie, wer sie ist, Paris Hilton?")

Gut für mich: das Buch ist noch längst nicht fertig. Und sobald ich mit diesem Erwachsenen-Auftrag durch bin, darf ich mich kurz strecken und mit den Knochen knacken und dann wieder mit ihm spielen gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen