Montag, 8. März 2010

Einige Erklärungen, warum es hier gerade so wortkarg zugeht

1. L. und ich und Lili waren von Freitag bis eben gerade in der Heide. Ja, das ist dieser Ort, wo es kein Internet gibt, außer von L.s iphone aus, und wenn ich auf seinem iphone poste, dann liest er das hinterher, bevor er auch nur kapiert hat, was er da eigentlich liest, und ärgert sich so, als hätte er aus versehen jemanden nackt gesehen, den er nicht nackt sehen will. (Irgendwann in naher Zukunft werde ich mein eigenes iphone haben. Ich spüre das. Dann wird alles besser.)
2. L. und ich bereiten uns gerade darauf vor, eine Behörde zu verklagen. Es ist widerlich. Ich für mein Teil habe eigentlich mit Behörden am liebsten gar nichts zu tun, ich spreche irgendwie nicht Behörde, ich hab schon als Kind all mein Taschengeld für die Mahngebühren der Stadtbücherei ausgegeben, ich kann nicht schlafen, wenn ich am nächsten Tag da hin muss, ich will das grundsätzlich immer einfach nur hinter mich bringen. Und jetzt hat sich ein fürchterlicher Supergau im Zusammenhang mit meiner Selbständigkeit ergeben, für den ich größtenteils nichts konnte, sondern der einfach Schicksal war, und ich stehe vor der Wahl, mehrere tausend Euro in den Wind zu schreiben oder zu klagen. (Für mich ist das keine einfache Entscheidung, SO SEHR gehe ich Behördenkontakt aus dem Weg. Ich muss da nur anrufen, dann kriege ich schon... aber lassen wir das.) Ich schreibe diesen Post an einem großen Esstisch, der über und über mit Behördenformularen bedeckt ist. Käfer und Ratten wären mir lieber. Und all das muss bis morgen Abend fertig sein, und danach wünsche ich mir sehnlichst, nie wieder in meinem ganzen Leben von diesem Supergau zu hören. Bitte.
3. Morgen ist Ultraschall, und jetzt geht mir doch ein bisschen die Muffe. Dazu kommt auch noch, dass wir uns eigentlich vorgenommen hatten, diesmal nur meinen engsten Mädchen davon zu erzählen und natürlich Dir, liebes Internetchen. Aber nicht meinen Eltern oder L.s Mutter. Denn meine Eltern, so lieb und behutsam sie dabei auch sein wollen, werden in diesem Prozess zu einem ziemlichen Stressfaktor. Ich wollte einfach, sie würden nicht fragen und hätten auch keine Ansichten und Ideen dazu, und ich könnte sie eines Tages mit dickem Bauch vor vollendete Tatsachen stellen. Aber sie haben mich nicht gelassen, und nun stecke ich in der unangenehmen Situation, sie über die Vorgänge in meinen Geschlechtsorganen jederzeit auf dem Laufenden halten zu müssen. Mit immerhin 36 Jahren. Also, mir kommt das komisch vor. Ihnen scheinbar nicht.
4. Der Hund steckt scheinbar in der Pubertät. Entweder das, oder eine ganze Klasse schwer erziehbarer Jugendlicher ist beim Wandertag durch den Freizeitpark in die verhexte Geisterbahn gestiegen, und auf der Höllenfahrt durch die verfluchten Papp-Grüfte sind sie verzaubert worden und stecken jetzt in einem gemeinsamem neuen Körper: dem eines niedlichen Airedale-Welpen.
5. Heute Abend starten drei ambitionierte Hamburger Mädchen ihr Sportprogramm. Um viertel nach sechs wartet mein Fitness-Taxi, und dann wird dieser hormonell gebeutelte Körper in Form gebracht. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun, so ein Mädchenkörper kann ganz schön verkrauten über den Winter, wenn ihr versteht, was ich meine.

Alles gute Gründe, gerade nicht versonnen lächelnd wie die "prominent"-Tante mit einem Finger an der Lippe am Laptop zu sitzen und die Gedanken schweifen zu lassen.

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