Freitag, 15. Januar 2010

Welcher Tag ist heute nochmal, irgendwas mit F?

Ich sitze auf dem ollen grünen Sessel in der Küche, der riecht wie ein alter Hund, auf dem Herd blubbert das Gulasch, das ich gerade angesetzt habe, und nu ist auch mal gut, denn nu ist Wochenende, was nach zwölf Arbeitstagen auch wirklich mal Zeit wurde. Auf dem Heimweg bin ich an lauter Bars vorbeigelaufen, in denen Leute sitzen, die fröhlich ihre vor-dem-Kino-Getränke in sich reingekippt haben und das Ganze heute Abend bestimmt noch ca. achtzigmal wiederholen. Da wäre ich gerne auch dabeigewesen, aber ich bin kaputt. Gestern war ich, obwohl am Abend vorher stocknüchtern (fragt mich nach dem Plan. Los, fragt mich.), ein Wrack. Während eines langen, anstrengenden Arbeitstages, an dem ich nicht nur jede Menge Kram aufschreiben musste, sondern mich dafür auch noch durch einen Riesenberg technischer Artikel wühlen, musste ich nicht weniger als viermal spucken. Alles auf dem Firmenklo, und das Firmenklo, es wird auch nicht besser, lag direkt neben dem Chefbüro. So ist das Leben als Freiberufler nunmal, noch vor einem Jahr wäre ich sofort nach Hause gegangen und hätte mich ins Bett gelegt.

LANGWEILIG! Immer dieses Gerede über Job und Stress und Wehwehchen und Müdigkeit. Wie alt sind wir denn, Madame, etwa 36? Genau das sind wir.

Aber nu ist, wie gesagt, gut, denn nu ist Wochenende. Und ich hab vor, es auszunutzen. Ich werde in einer Mädchenküche sitzen und ein-zwei blubbernde Getränke trinken, bloggen, viel kochen und noch mehr essen, mit der Zeitung rascheln und das letzte Wochenende ohne das Tier genießen. Vielleicht lasse ich ja auch absichtlich alles auf dem Boden liegen, ohne Angst, dass es jemand frisst oder vollpinkelt. Das Tier wiegt inzwischen übrigens fünfeinhalb Kilo, und sein noch sehr zarter Knochenbau erfordert es, dass ich es jedes Mal, wenn es raus oder rein muss, die Treppe runter- und rauftrage. Und es wird oft rausmüssen.

Heute war nicht nur der letzte Tag vor dem Wochenende. Heute war auch der Tag, an dem ich vor Schlemmermeyer in eine Straßensperre aus Kinderwagen geraten bin, aus der es kein Entkommen gab. Ich hätte drüberspringen müssen, aber diese Wagen waren so gewaltig, dass ich dabei sofort an diese Stunts denken musste, bei denen Evil Knievel auf dem Moped über acht LKWs springt. Ich stand da also und sagt zweimal freundlich "Entschuldigung" oder sowas, aber es tat sich nichts, die Damen hatten anderes zu tun, und dann kam der Moment, in dem ich sie laut und giftig angeflucht hab "Ich muss hier durch, verdammich!" und das ohne das leiseste Zwicken im Kopf von wegen "jetzt ist es so weit, ich bin die verbitterte Kuh ohne Kinder" oder "also, wenn DAS meine Art ist, damit umzugehen..."
Das macht das Arbeiten. Plötzlich wird Unfruchtbarkeit wieder zum Nebenjob. Kann ich nur empfehlen.
Die HABEN sich aber auch breitgemacht, die Weiber.

3 Kommentare:

  1. liebe fffff,
    ICH habe heute auch gulpopo gekauft. das mach ich nicht so oft und finde es deshalb mal wieder sehr absurd, wenn sie wissen, was ich meine.
    grüsse. ssssssssss

    AntwortenLöschen
  2. liebe ssssss, mich wundert inzwischen hier gar nichts mehr. wenn wir uns nicht schon live gegenübergessssssen hätten, würde ich denken, das wäre hier so eine nummer wie in fight club, und wir wären eigentlich eine person. andererseits haben sich die personen in fight club auch schon gegenübergesessen (teaseralarm!!!!), shit! und nu? lebe ich am ende in wahrheit in DÜSSELDORF?

    AntwortenLöschen
  3. Ich bin ganz brav und frag: Der Plan?? *gg*

    AntwortenLöschen