Mittwoch, 25. November 2009

Lasst mich noch mal kurz meinen Kopf sortieren.

Also, entweder, ich bin schwanger und kriege den Job nicht. Dann habe ich entweder die Möglichkeit, mich wie irre um das nächste Gespräch zu bemühen, so dass ich möglichst noch anderswo unterkomme, bevor mein Bauchnabel nach außen geploppt ist oder jede Sekunde die Fruchtblase platzen kann. Problem dabei ist, dass ich mich ja jetzt schon wie irre bemühe, noch irreres Bemühen würde dazu führen, dass ich mit beschrifteten Gleitschirmen über den Firmengebäuden zukünftiger Arbeitgeber kreise oder wildfremden Personalchefs Sushi liefern lasse. Oder aber, ich stecke es für diesmal und freue mich auf eine aufregende Karriere, nachdem das Kind geboren und abgestillt ist. Oder, ich bin zwar schwanger und joblos, aber kann weiterhin darauf hoffen, dass die Auftragslage auf dem freien Markt jede Sekunde anzieht, und dann ist hier aber was los!

Möglichkeit zwei wäre, dass ich schwanger bin und den Job kriege, als lebender Beweis dafür, dass man eben doch alles haben kann. Dann fange ich da an und habe von der ersten Sekunde an ein schlechtes Gewissen, auch wenn ich streng genommen während des Vorstellungsgespräches noch keine Ahnung hatte (Test um neun, Gespräch um halb elf, Anruf Klinik zwischen zwei und drei. Siehste? Ich hatte ja KEINE AHNUNG...). Und in diesem Fall wäre der Job besser großartig und die Kollegen das Tafelsilber der Hamburger arbeitenden Bevölkerung, denn sonst gehe ich nach der Geburt jeden Tag weinend zur Arbeit. ("Was will die Frau eigentlich?" Ich hasse Menschen, die immer alles ganz genau wissen, und zwar sofort.) Oder ich fange an und drücke mich wochenlang um Firmenparties, und dann habe ich irgendwann wieder eine Fehlgeburt und bin froh, dass ich vorher niemandem was erzählt habe.

Möglichkeit drei: ich kriege den Job und bin nicht schwanger. Darüber mache ich mir keine Gedanken, das kenne ich aus über acht Jahren unschwangerer Berufserfahrung. Das klappt, da weiß ich Bescheid!

Möglichkeit vier: nicht schwanger, kein Job. Nu hör aber auf.

Wieso muss eigentlich immer alles gleichzeitig passieren?

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