Dienstag, 17. November 2009

Geht mir weg mit Statistik, ich hab das Kinderwagenorakel

Vor ein paar Jahren war ich mit O. zusammen. (Jedenfalls habe ich ihn vor ein paar Monaten mal so abgekürzt und muss jetzt wohl dabei bleiben. Ich musste allerdings gerade meinen halben Blog nach der korrekten Abkürzung durchforsten. Denn nach alter Internet-Etikette ist es ja verboten, seine Exfreunde mit rekonstruierbarem Namen in seinem Blog zu verbraten. Gott, wie viel anstrengender das Leben ist, wenn man es sich mit niemandem verscheißen will, selbst mit denen nicht, die es sich längst mit mir verschissen haben. Also, O.) Irgendwann hat er dann Schluss gemacht, was sicherlich zu unserer beider Vorteil war. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann hatte ich in den Wochen vor dem Ende selbst schon das eine oder andere Mal gedacht, ob es das jetzt sein kann, diese Riesensache, von der alle angeblich träumen? Trotzdem war es hart, als es vorbei war, und zwar wohl auch deshalb, weil dieses Ende unter so dermaßen katastrophalen, demütigenden, bizarren und lächerlichen Umständen kam. Ich hatte ziemlich lange zu knabbern. Und eine nicht unerhebliche Zeit lang hatte ich einen kleinen Tick, von dem damals noch nicht mal meine Freundinnen wussten: wenn ich zur Arbeit gefahren bin, dann habe ich unterwegs gezählt, wie viele Autokennzeichen aus seiner Heimatstadt ich gesehen habe. Waren es mehr als zehn, dann dachte ich: alles wird wieder gut, ihm fällt ein, wie gewaltig seine Neue gegen mich abstinkt und was für einen schrecklichen Fehler er gemacht hat, und wir kommen wieder zusammen. (Ich wusste damals eben noch nicht, dass "alles wird gut" und "wir kommen wieder zusammen" einander ausschließen und nichts im gleichen Satz zu suchen haben.) Waren es weniger als zehn, dann habe ich das beiseite gefegt und mich auf das nächste Autokennzeichenorakel konzentriert.

Vorhin habe ich wieder mal eine meiner Google-Ausnahmen gemacht und nachgelesen, welche Erfolgschancen grob übern Daumen so ein Auftauzyklus hat. Die einzige Studie, die auch wirklich eine Studie war und nicht irgendwelcher Forenquatsch und die unter den ersten zehn Treffern war, kam auf entmutigende 14 erfolgreiche Geburten bei 140 untersuchten Fällen. Zehn Prozent, das ist nicht viel. Vielleicht gibt es ja bessere Zahlen, aber eigentlich bin ich ganz froh, wieder ein bisschen mehr Bodenhaftung zu haben mit meiner Vibrations-Hysterie, die besseren Zahlen will ich also gar nicht wissen, macht euch nicht die Mühe, mir irgendwelche Links zu schicken, das ist alles ganz gut so. Trotzdem hatte ich gerade einen Rückfall. Als ich von meinem Mini-Raubzug in den Supermarkt kam (wer darf ab sofort die Lücke des abendlichen Weinchens einnehmen? Bist du es, Bio-Möhrensaft? Oder du, Nacho-Cheese-Chip mit Chilidip? Wir werden sehen, wer das Rennen macht.), habe ich gedacht: wenn ich jetzt auf dem kurzen Heimweg (und Umwege gilden nicht) mehr als drei kleine Kinder sehe, dann klappt es. Und wisst ihr, wie viele Kinder ich gesehen habe? Auf einer Strecke von ca. 600 Metern? Acht.
Kinderwagenorakel, was wirst du mir morgen verkünden?

2 Kommentare:

  1. liebe fffff,
    die kleinen machen keinen radau, die schwitzen nur. wer sich so lange im kiwu-iglu aufgehalten hat, dem muss ein gebärmütterchen mächtig heiß erscheinen. wahrscheinlich fächeln sie sich luft zu. das hat nur noch keine studie untersucht.
    ;-)

    schönen abend beim rübchensaft.
    ssssss

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  2. Ja dann laß dir deinen Möhrensaft dochmit den Nachos gemeinsam schmecken :-)
    Das mit dem Kinderwagenorakel kommt mir bekannt vor. Schön wenn man mit solchen Ideen nicht alleine auf der Welt ist :-b
    oenskedroem

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