Freitag, 11. September 2009

Eine Reihe von Vorschlägen, wie wir uns die Zeit bis zum nächsten Befruchtungsversuch vertreiben könnten

1. Ich mache es wie Julia und auch Julie, ich mache etwas aus einer großen Leidenschaft, dem Essen, und koche ein Lieblingskochbuch nach. Zum Beispiel "How to eat" von Nigella Lawson oder eins ihrer anderen Kochbücher. Oder das "Kochbuch für Füchse" von Heinz Maier-Leibnitz. Und dann schreibe ich zwar weiter jeden Tag darüber, was heute so los war in meinem Unterleib und in meinem Kinderwunsch-verseuchten Gehirn, aber nebenbei gibt es auch jeden Tag etwas wirklich ungetrübt Erfreuliches zu lesen über Brathühnchen oder Steak Béarnaise. Und ich führe inzwischen ein Leben in Saus und Braus!

2. Ich mache es wie Millionen (Milliarden?) andere Blogger auch und schreibe einfach über jeden Tag so, wie er passiert. Wenn dieser Tag einen Befruchtungsversuch enthält, schreibe ich über den, wenn es der Tag des großen Absturzes auf dem Kiez ist, dann lest ihr eben am nächsten Tag über den.

3. Ich werde zur Expertin über IVF und lese alles, was mir in die Finger kommt. Und wenn dann irgend eine von Euch irgend eine Frage hat, dann sage ich "Easy-Popeasy" und verfasse aus dem Stegreif einen wikipedia-würdigen Artikel dazu.
Nein. Bei näherem Nachdenken ist das keine gute Idee, denn wikipedia gibt es ja schon, und ich hasse es, Hausaufgaben aufzuhaben, immer schon, und das wäre eine weitere Hausaufgabe, die ich nicht machen würde.

4. Prokrastination. Zwei Monate lang. Wohin mich die inneren Hummeln auch immer treiben.

5. Ich suche mir einen JOB, der so dermaßen SCHLAUCHT, dass ich einfach keine Zeit mehr haben werde, zu schreiben, weil ich nur noch um drei Uhr Morgens in die Wohnung gerauscht komme, die Schuhe von den Füßen schüttele, ins Bett falle und vier Stunden später vom Wecker geweckt werde, nur um zu entdecken, dass ich die Kontaktlinsen noch im/neben/hinter dem Auge habe und es jetzt aber höchste Zeit wird, sich acht Stunden Schlaf ins Gesicht zu zaubern, was soll der Kunde denken?

6. Was tue ich hier eigentlich? Ich bin eine Frau ohne festen Job! Ich könnte die Zeit nutzen und Krieg und Frieden lesen und euch berichten, wie es ist.

7. Immerhin höre ich gerade wieder mal für fünf Minuten mit dem Rauchen auf. Das wäre doch ein Blogthema, und es hätte direkt mit Unfruchtbarkeit zu tun?

8. Ich nehme mir jede Woche eine Sache vor, die ich auch nicht kann, genau so wenig wie Kinder kriegen. Stricken wäre so eine Sache. Oder Malen nach Zahlen. Oder Gummitwist. Oder Tango tanzen, Banjo spielen, nur die Schokolade von einem Bounty abnagen, mit einem Blick erkennen, wer ein Arschloch ist. Darüber schreibe ich dann und lerne nebenbei, wie man es schafft, Sachen, die man nicht kann, doch zu können.

9. Eigentlich (bis ich schon wieder Blut in der Unterhose hatte) wollte ich in den nächsten Wochen und Monaten sehr, sehr sportlich sein. Nicht "und im April laufe ich beim Marathon mit"-sportlich, aber sportlich. Yoga, Pilates, und für meine Verhältnisse sehr lange sehr schnell rennen. Darüber hätte ich eine Art Trainingsblog schreiben können. Jetzt zweifle ich schon wieder daran, dass das was wird, aber FALLS das mit dem Blut aufhört, wäre das auch eine Option.

10. Eine Mischung aus all dem.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, ihr habt natürlich auch ein Mitspracherecht, aber ich tendiere gerade zu 10.

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