Samstag, 4. Juli 2009

Das Wochenende einer Bekloppten, Teil 2

14:08 L. hat sich gerade aus Früchten, Leinöl und noch irgendwas seine einzige Nahrungsquelle für dieses Wochenende zubereitet. Ich dagegen habe ein Kilo Spareribs gekauft. Denn entweder brauche ich in den nächsten Tagen Eiweiß (gut für's Baby) oder Trost, weil es kein Baby gibt, für beides sind die Dinger gut.

14:48 Gerade Telefonat mit einem der Mädchen. Ich steigere mich in eine schreckliche Hasstirade über einen Freund von Freunden rein, der nun schon zwei Kinder mit Frauen hat, um die er sich überhaupt nicht kümmert oder vielmehr nur dann, wenn er gerade so drauf ist. Stattdessen sieht man ihn weiterhin jeden Abend dummes Zeug reden und lecker Bierchen in sich reinschütten, und er ist ja auch nicht der Typ fürs Zusammenziehen. Mitten in meinem Ausbruch merke ich, dass ich mich in so eine Art Müttersoli gefaucht habe, was ja wohl ziemlich voreilig ist. Ruhig, ganz ruhig. Unterhose: weiß.

17:01 Zurück vom Schanzenfest. Der „Wir Mütter müssen zusammenhalten“-Rappel scheint vorbei zu sein. Wer kommt bitte auf die Idee, ohne Not mit einem Zwillingskinderwagen über einen hoffnungslos überfüllten Flohmarkt zu schieben? Und dann, wenn ihm eine Bekannte entgegenkommt, die auch einen Zwillingskinderwagen hat, einfach mitten auf der Straße stehenzubleiben, um ein Schwätzchen zu halten, und zwar so, dass die beiden Kinderwagen NEBENEINANDER stehen? Wie groß kann die Sehnsucht nach gebrauchten Mehrfachsteckdosen, alten Fitness-VHS-Cassetten und selbstgebasteltem Schmuck sein?

Immer noch weiß.

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