Samstag, 4. Juli 2009

Das Wochenende einer Bekloppten, Teil 1

Samstag, 4:00
Da ist doch was in meiner Schlafanzughose. Ist da was? Da ist doch was. Ist da was? Kurzer Gang aufs Klo: da ist nichts. Ich überlege, ob ich einfach bis Dienstag nicht mehr aufs Klo gehe, um nicht bis dahin 80 mal auf das Klopapier zu starren wie auf einen Brief mit einem Prüfungsergebnis in der Angst, ich könnte etwas Pinkes, Zartrosafarbenes oder Rotes sehen.

Samstag, 8:00
Mich hält nichts mehr im Bett. Erster Blogeintrag des Wochenendes. Irgendwie schaffe ich es hoffentlich, so zu klingen, als wäre das alles zwar spannend, aber ü-ber-haupt kein Grund zum Durchdrehen, und nicht das Nervenbündel raushängen zu lassen, das ich eigentlich bin. Als Ergebnis bin ich jetzt tatsächlich kein Nervenbündel mehr. Hatte dieser Dings (Marx? Skinner? Beck? Matt Groening?) Recht, und das Bewußtsein folgt dem, was man tut?

Samstag, 10:45
Während ich mich unter gar keinen Umständen über L. lustig machen darf, was diesen Strunzo-Plan betrifft, darf er sich scheinbar pausenlos über mich und meine acht Gänge zum Klo pro Stunde lustig machen. Das geh ich dem Internet petzen.

Samstag, 11:06
Nach dem Duschen bin ich schon kurz davor, eine schwarze Unterhose anzuziehen. Dann gebe ich mir einen Ruck und beschließe, das hier auf die harte Tour zu machen: weiße Unterhose. Wenn es schief geht, will ich es sofort wissen.

Samstag, 11:53
Nach vier Gängen aufs Klo in der letzten Stunde sieht es bisher so aus, als würde ich bisher nicht meine Tage bekommen. Aber wer weiß? Ich geh noch mal schnell gucken, Moment... nein.

Samstag 12:50
Gang zu Budni und Supermarkt. Vorher überlege ich: mit Binde oder ohne? Für „mit“ spricht: falls was passiert, passiert es wenigstens nicht meiner Unterhose und meinem nagelneuen Sommerkleid. Gegen „mit“ spricht: schlechtes Baby-Feng Shui. Ich will mir hinterher nicht einreden, die Binde hätte die Periode herbeigerufen. Am Ende gewinnt Baby gegen Sommerkleid. Also ohne. Zurück zu Hause habe ich eine weitere Bestätigung dafür, dass Feng Shui was für Doofe ist.

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